Alkohol trinkt doch jeder – so fühlt es sich jedenfalls an. Alkohol als reiner Genuss – so vermitteln es die Medien. Doch ab wann ist der Konsum problematisch?
Das Internet als unser Wegbegleiter – wir verbringen immer mehr Zeit mit Surfen, Informieren, Vernetzen und Austauschen. Wieviel Online-sein ist noch unbedenklich?
Kiffen kann zu Hochgefühlen und Entspannung führen, manche Konsumenten nehmen auch Geräusche und Bilder intensiver wahr. Andererseits kann Cannabis auch Unruhe und Angstgefühle auslösen oder man „kriegt nicht mehr alles auf die Reihe“. Kiffen – halb so wild oder doch riskant?

Wo liegt die Grenze?

Genuss, riskanter Konsum oder schon Abhängigkeit?! Wo liegt die Grenze?

Entwicklung einer Abhängigkeit

Diese und andere typische Fragen rund um das Thema „Sucht“ sind nicht immer eindeutig zu beantworten und bedürfen einer umfassenden und individuellen Klärung. Eine erste Orientierung gibt folgende, grobe Unterscheidung zwischen Genuss, riskanter Konsum und Abhängigkeit.

Genuss

  • Ihr Kind konsumiert ab und zu, an ausgewählten Tagen (Tage der Abstinenz sind deutlich in der Mehrzahl).
  • Der Konsum findet ausschließlich in der Freizeit statt (nach der Schule/Arbeit, am Wochenende).
  • Ihr Kind hat wenig Probleme/Schwierigkeiten in wichtigen Lebensbereichen (Schule/Arbeit, Partnerschaft, Familie, finanzielle Situation, körperliche oder psychische Gesundheit).
  • Das Freizeitverhalten Ihres Kindes bewerten Sie als zufriedenstellend.

Riskanter Konsum

  • Sie haben das Gefühl, der Konsum ist für Ihr Kind schon regelmäßiger Bestandteil im Alltag.
  • Negative Entwicklungen, die Sie mit dem Konsum in Zusammenhang bringen, sind zu beobachten: schlechtere Schulleistungen, Unzuverlässigkeit, Vernachlässigung anderer Interessen, wiederholt Konflikte auf zwischenmenschlicher Ebene, z.B. mit Ihnen als Eltern (auch zum Thema Konsum).
  • Ihr Kind ist wegen des Konsums mit dem Gesetz in Konflikt geraten oder gefährdet sich (z.B. Teilnahme am Straßenverkehr unter Alkohol- oder Drogeneinfluss, aggressives Verhalten, Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz oder das Betäubungsmittelgesetz).

Abhängigkeit

  • Sie sind sich ziemlich sicher, dass der Konsum den Alltag/Tagesablauf Ihres Kindes bestimmt.
  • Sie wissen oder vermuten, dass Ihr Kind schon mehrere erfolglose Versuche unternommen hat, den eigenen Konsum zu verringern.
  • Ihr Kind möchte nicht oder fühlt sich nicht in der Lage, den eigenen Konsum zu verändern, trotz anhaltender negativer Auswirkungen auf sozialer, körperlicher oder psychischer Ebene, z.B.: Häufiger Stress/Streit mit der Familie, dem Partner oder Freunden; Hobbys werden nicht mehr ausgeübt; eine allgemeine Antriebslosigkeit, Lebensunzufriedenheit, bis hin zu depressiven Verstimmungen sind sichtbar.