Ab wann ist dein Konsum problematisch?

Alkohol trinkt doch jeder – so fühlt es sich jedenfalls an. Alkohol als reiner Genuss – so vermitteln es die Medien. Doch ab wann ist der Konsum problematisch?
Das Internet als unser Wegbegleiter – wir verbringen immer mehr Zeit mit Surfen, Informieren, Vernetzen und Austauschen. Wieviel Online-sein ist noch unbedenklich?
Kiffen kann zu Hochgefühlen und Entspannung führen, manche Konsumenten nehmen auch Geräusche und Bilder intensiver wahr. Andererseits kann Cannabis auch Unruhe und Angstgefühle auslösen oder man „kriegt nicht mehr alles auf die Reihe“. Kiffen – halb so wild oder doch riskant?

Wo liegt die Grenze?

Genuss, riskanter Konsum oder schon Abhängigkeit?! Wo liegt die Grenze?

Entwicklung einer Abhängigkeit

Diese und andere typische Fragen rund um das Thema „Sucht“ sind nicht immer eindeutig zu beantworten und bedürfen einer umfassenden und individuellen Klärung. Eine erste Orientierung gibt folgende, grobe Unterscheidung zwischen Genuss, riskanter Konsum und Abhängigkeit.

Genuss

  • Du konsumierst ab und zu, an ausgewählten Tagen (Tage der Abstinenz sind deutlich in der Mehrzahl) und ausschließlich in der Freizeit (nach der Schule/Arbeit, am Wochenende).
  • Die Erfahrung, dass manche unruhig und gereizt werden, wenn es nichts zu konsumieren gibt, kennst Du nicht.
  • Der Konsum ist Dir nicht besonders wichtig.
  • Schlechte Erfahrungen hast Du damit bisher kaum gemacht.
  • Es fällt Dir leicht, nicht zu konsumieren, wenn Dinge anstehen, wo Du einen klaren Kopf brauchst.
  • Falls Dein Konsum negative Folgen hätte, z.B. Gereiztheit, Probleme mit der Konzentration, Vernachlässigung von Schule oder Hobbys, würdest Du reduzieren oder ganz aufhören.

Riskanter Konsum

  • Konsum ist für Dich keine Ausnahme mehr, sondern schon regelmäßiger Bestandteil im Alltag.
  • Du hast nicht immer genau den Überblick darüber, wann und wieviel Du konsumierst.
  • Manchmal nutzt Du den Konsum auch dazu, um mit Unzufriedenheit oder Konflikten besser klar zu kommen.
  • Vielleicht bist Du auch schon angesprochen worden, dass Du zu viel konsumierst.
  • In verschiedenen Lebensbereichen läuft es nicht zufriedenstellend, was auch mit Deinem Konsum zu tun haben kann: schlechtere Schulleistungen, Unzuverlässigkeit, Vernachlässigung anderer Interessen, wiederholt Konflikte mit z.B. Deinen Eltern oder Freund/Freundin.
  • Du bist (vielleicht schon mehrfach) mit dem Gesetz in Konflikt geraten: (z.B. Autofahren unter Alkohol- oder Drogeneinfluss; Konsum in der Schule oder auf der Arbeit; Konsum von Alkohol oder Drogen, obwohl Du erst minderjährig bist).

Abhängigkeit

  • Der Konsum ist für Dich selbstverständlich und bestimmt inzwischen Deinen Alltag/Tagesablauf.
  • Ohne Konsum sind Dinge wie Freunde treffen, Party machen, ins Kino gehen etc. nur noch schwer vorstellbar für Dich.
  • Du konsumierst eventuell auch häufig allein.
  • Wenn es unklar ist, ob Du heute die Möglichkeit hast, zu konsumieren, kannst Du Dich nur schwer auf andere Dinge (z.B. Schule) konzentrieren.
  • Du hast vielleicht schon öfter gedacht, dass es gut wäre, weniger zu konsumieren oder ganz aufzuhören, aber irgendwie klappt das nicht.
  • Der Konsum macht auch nicht mehr so viel Spaß wie früher, aber er hilft Dir, um z.B. in Stresssituationen zu entspannen oder Dich fitter für die Anforderungen des Alltags zu machen.