Zu Hause bleiben, weniger persönliche Kontakte, weniger Freizeitaktivitäten – zumindest einige von uns werden da viel Zeit zum Nachdenken haben. Umso spannender, sich unsere Gedanken mal näher anzuschauen und ein bisschen zu philosophieren….
Welche Wirkung haben Gedanken auf uns? Stimmt es, dass sie unser Leben beeinflussen können oder ist das einfach nur Irrglaube?
Um eine Antwort auf diese Fragen zu finden, ist es erstmal interessant, Folgendes zu betrachten:
- Wir nehmen an, dass das was wir denken stimmt. Es sind ja immerhin unsere Gedanken.
- Unsere Gedanken beinhalten häufig Bewertungen. Besonders uns selbst gegenüber können wir ganz schön kritisch sein.
- Unsere Gedanken können körperliche Reaktionen auslösen. Was passiert zum Beispiel, wenn du dir vorstellst, in eine saftige Zitrone zu beißen? Das Wasser läuft dir im Mund zusammen? Du verziehst das Gesicht, obwohl du die Säure eigentlich gar nicht wirklich schmecken kannst? – Da hast du den Beweis.
- Gedanken können auch beeinflussen, wie wir uns fühlen. Erinnern wir uns zum Beispiel an schöne Erlebnisse mit uns nahe stehenden Personen, wird uns warm ums Herz. Wir spüren Freude und fühlen uns geborgen. Denken wir hingegen an bevorstehende Herausforderung, wie etwa die Führerscheinprüfung, machen wir uns vielleicht eher Sorgen, haben Bauchschmerzen und sind ängstlich.
Aber was hat das mit den oben genannten Fragen zu tun?
Stell dir vor, vor einer neuen Aufgabe zu stehen. Vielleicht kennst du den folgenden Gedanken: „Das schaffe ich nie.“
Ein ziemlich deprimierender Gedanke, vor allem, wenn man betrachtet, dass er eigentlich die Zukunft betrifft. Ob er wahr ist oder nicht, kannst du also erstmal gar nicht wissen.
Trotzdem kann diese Art von Gedanken einen Einfluss auf zukünftige Ereignisse haben. Vermutlich werden dadurch nämlich Sorge, Angst, Frustration, Nervosität oder Verzweiflung ausgelöst. Vielleicht sieht man das sogar an unserem Körper: Wir lassen die Schultern hängen, zittern und unsere Mundwinkel zeigen nach unten. Statt unseren Fähigkeiten zu vertrauen, zweifeln wir an uns und bremsen uns so selber aus. Denn wenn wir sowieso davon überzeugt sind, dass wir die Situation nicht meistern können, warum sollten wir uns überhaupt anstrengen?
Das Tragische daran ist doch, dass wir am Ende fast froh sind, wenn wir tatsächlich scheitern. Denn wir fühlen uns bestätigt und Selbstbestätigung gibt uns das Gefühl von Sicherheit. Das Gefühl, dass wir uns selbst gut kennen und einschätzen können.
Was würde sich hingegen ändern, wenn wir ein bisschen mehr denken würden, wie es uns schon Pipi Langstrumpf vorgemacht hat: „Das habe ich noch nie vorher versucht, also bin ich völlig sicher, dass ich es schaffe.“?
Fühlt sich das geschummelt an oder unrealistisch, einfach so einen Gedanken zu ersetzen? Na klar, es braucht etwas Übung. Vor allem wenn wir es gewohnt sind, eher pessimistisch und extrem selbstkritisch zu denken.
Fakt ist aber: Unsere Gedanken lösen Gefühle aus (Und es ist erstmal egal, ob sie wahr sind oder wir sie für Phantasie halten – denk an das Beispiel mit der Zitrone zurück!). Und unsere Gedanken und Gefühle haben einen starken Einfluss darauf, wie wir handeln und nach außen wirken. Sind wir also eher zuversichtlich und optimistisch, stürzen wir uns wahrscheinlich mit mehr Elan in neue Herausforderungen, wir zeigen mehr Durchhaltevermögen und geben uns mehr Mühe. Die Wahrscheinlichkeit, dass wir das was wir uns vorgenommen haben also tatsächlich schaffen wird dadurch zumindest schonmal größer.
Mit diesen Impulsen wünschen wir allen einen möglichst positive und entspannte Woche und viel Erfolg bei neuen Aufgaben 😊