Fußball und Gewalt, kein sonderlich neues Phänomen.  Männliche Sozialisation, Kick & Rush, Pinkeln im Stehen, aufgeheizte Stimmung vor, während und nach den Spielen, Testosteron, Turniere und berauschte Sportfeste, nicht nur auf dem Land. Sportgeschichten sind weder nur friedlich, noch Erinnerungen an gemäßigte Konsummuster. Immer schon gab es emotionale Ausbrüche rivalisierender Fangruppen – meist nach übermäßigem Konsum alkoholischer Erfrischungsgetränke – die in Schlägereien endeten. Das fand sich zwar in Polizeiberichten, aber kaum mediale Aufmerksamkeit. Die Katastrophe im Heyselstadion änderte das.

Ab den 80er Jahren drangen gewalttätige Fußballfans ins Bewusstsein der Öffentlichkeit. Die Kombination von Sport und Gewalt (gerne in Kombination mit Alkohol) hatte zwar Tradition, nun aber rückten die Aggression und die gewalttätige Auseinandersetzung zwischen – oft gut gekleideten – jungen Männern (die sich damit bewusst von der proletarischen Tradition der „Kutten“ abgrenzten) und ihre Lust auf körperliche Konfrontation in den Vordergrund. In der Woche geschniegelt im Büro, am Wochenende gestriegelt im Stadion und dann volle Pulle Schlägerei. So wurde diese Gruppe von den Medien wahrgenommen. Unverständliche, nicht nachvollziehbare Handlungen von, in die Gesellschaft integrierten jungen Männern, die im beruflichen Alltag zivilisierte Umgangsformen pflegten. DFB, Vereine und Kommunen reagierten z.B. mit verschärften Sicherheitsmaßnahmen und Fanprojekten auf die zunehmenden Gewaltexzesse in und um die Stadien.

Mit den Jahren wandelte sich die Hooliganszene, rückte wahrnehmbar nach rechts. Veränderte sich auch der Konsum der berauschenden Produkte? Früher wurde eindeutig und überwiegend Alkohol zum Anheizen benutzt. Und heute?

Eine wissenschaftliche Untersuchung zeigt, dass in der Szene mehr gekifft und gekokst wird als im bundesdeutschen Durchschnitt:

https://www.deutschlandfunk.de/fan-ausschreitungen-im-fussball-gewaltexzesse-im-rausch.1346.de.html?dram:article_id=426456